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Additives Abitur

Seit 2011 organisieren wir für Sportlerinnen und Sportler unserer gymnasialen Oberstufe, die sehr hohe und intensive Trainingsumfänge haben, die Schullaufbahn nach dem Modell „Additives Abitur“. Dies hat sich inzwischen herumgesprochen und findet bereits eine hohe Akzeptanz innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.

 

Seit dem 15.11.2021 hat die Sportschule Potsdam den Schulversuch ‚Additives Abitur‘ erfolgreich abgeschlossen und darf diese variable Schullaufbahn in der gymnasialen Oberstufe bis hin zum Abitur ausgewählten Schülerinnen und Schülern dauerhaft anbieten.

 

„Sie vereinbart auf innovative Weise schulische und sportliche Erfolge und ist in der deutschen Schullandschaft einzigartig. (…) Der Schulversuch dauerte acht Jahre, endete mit der Vorlage eines Abschlussberichts und der Feststellung durch das Bildungsministerium (MBJS), dass der Schulversuch erfolgreich abgeschlossen wurde.“. Dies berichtet das MBJS in seiner Pressemitteilung vom 15.11.2021.

 

Was ist das Besondere dieser Schullaufbahn?

 

In der Einführungsphase werden Teile der wöchentlichen Stundentafel durch spezielle Projekte und Fördermaßnahmen zeitlich variabel organisiert.

 

Die Qualifikationsphase erstreckt sich über sechs Semester. Der Unterricht in den einzelnen Semestern erfolgt in Modulen. Die nach Rahmenlehrplan geforderten Unterrichtsinhalte werden den zeitlichen Modulen angepasst. Die notwendige Pflichtstundenzahl eines Faches ergibt sich am Ende der Belegung aus der Addition aller Stunden. Geforderte Klausuren und andere Leistungsnachweise werden während dieser Zeit geschrieben. Kursabschlussbewertungen erfolgen nach absolviertem Pflichtstundenumfang und der Erfüllung aller Verpflichtungen. Wenn in einem Prüfungsfach, welches der Sportler wählt, alle notwendigen Kurse erfolgreich absolviert und bewertet wurden, kann an der Abiturprüfung im laufenden Schuljahr mit einer vorläufigen Zulassung für dieses Fach teilgenommen werden. Wenn die Gesamtqualifikation vollständig ist und alle Abiturprüfungen erfolgreich abgelegt wurden, wird der Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife vergeben.

 

EDKAA-Projekt

 

Mit dem Jahr 2017 unterzieht sich unser Schulversuch einer wissenschaftlichen Untersuchung. Es wird die Wirksamkeit u.a. dieser schulischen Maßnahme zur Förderung dualer Karrieren, bezogen auf schulische und sportliche Leistungen und Gesundheit, untersucht. Dieses EDKAA-Projekt (Evaluation von Angeboten zur Förderung Dualer Karrieren an Eliteschulen des Sports unter besonderer Berücksichtigung des Additiven Abiturs) wird gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg, das Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)/ Deutscher Giro- und Sparkassenverband.

 

Unseren Sportlerinnen und Sportler, die sich für diese besondere Schullaufbahn, der Schulzeitstreckung, entschieden haben, sind die Möglichkeiten, die ihnen das Additive Abitur bietet, bewusst. Die sehr guten Abiturergebnisse sind vergleichbar mit den Bewertungen unserer Schülern mit einer klassischen Laufbahn und bestätigen, dass wir auch in den nächsten Jahren Konzepte dieser Art benötigen.

 

Ziel des Additiven Abiturs ist es, den Sportlerinnen und Sportlern der Sportschule Potsdam eine Schullaufbahn anzubieten, die schulische und sportliche Erfolge befördert, die auf die Trainingserfordernisse sowie die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen und nationalen Qualifikationen reagiert und gleichzeitig den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife optimal ermöglicht.

 

Text: E.Vollbrecht


Sportartübergreifende und sportfachliche Kriterien für das Additive Abitur (AA)

 

Übergreifende Zielstellung des Additiven Abiturs

 

Das Additive Abitur gewährleistet, dass schulische und leistungssportliche Anforderungen optimal verbunden werden können. Es stellt die Chancengleichheit für ausgewählte Spitzensportler in Bezug auf das Erreichen eines hochwertigen Schulabschlusses her und ermöglicht eine anforderungsgerechte leistungssportliche Entwicklung, indem es auf Trainingsumfänge und die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen und nationalen Qualifikationen reagieren kann. In der überwiegenden Zahl der Sportarten ist das AA eine wesentliche Voraussetzung, um die oben genannte Zielstellung – steigenden Trainingsumfänge neben den schulischen Anforderungen – zu realisieren.

 

Grundsätze

 

Das AA ist ein sehr aufwendiges Verfahren, das einen hohen Einsatz verschiedener Ressourcen erfordert. Darum ist es notwendig, Zugangsbedingungen zu formulieren und die Auswahl der Sportler daran zu orientieren.

 

Grundlagen der Entscheidungsfindung aus sportfachlicher Sicht

  •    Bisher erreichte Ergebnisse

  •    Bisherige Entwicklungsrate

  •    Begründung der bisherigen Entwicklung – Expertise der Trainer und Betreuer

  •    Prognostizierte Entwicklung

  •    Begründung der zu erwartenden Leistungen – Expertise der Trainer und Betreuer

Kriterien für das AA

 

Sportfachlich

 

  1.    Bundeskaderstatus erreicht bzw. wird unmittelbar erreicht

  2.    Langfristig eine Perspektive für die Teilnahme an den internationalen

  3.    Wettkampfhöhepunkten

  4.    Benennung und Bestätigung eines Leistungs- bzw. Ergebniskorridors durch die

  5.    einzelnen Landesfachverbände für die Klassenstufen 11, 12.1, 12.2 und 13

 

Schulisch

 

  1. Die schulischen Leistungsvoraussetzungen müssen unter Berücksichtigung eines geeigneten Lern- und Sozialverhaltens gegeben sein

 

(Endgültig abgestimmt im Januar 2019)


Ansprechpartner: Sebastian Rüdiger - Oberstufenkoordinator -